Sonntag, 30. Mai 2010

so ges(ch)ehen ... (12)



Tschechien ist Eishockey-Weltmeister und Prag hats lautstark gefeiert. Natürlich durfte das auf meiner Event-Sport-Erlebnis-Liste nicht fehlen. Public Viewing auf dem Altstädter Ring, Touristenattraktion trifft auf fahnenschwenkende Jubelhorde - und ich war mutig genug mich dazwischenzuquetschen. Nachdem wir, auf Grund der für die Masse an Leuten wirklich zu kleinen Leinwände, zwanzig Minuten gerätselt haben, ob es nun 5:6 oder doch 2:0 für Russland oder gegen Russland stand, begann das letzte Drittel des Eishockey-Weltmeisterschaftsfinale. Dem Irrtum erlegen, dass Tschechien vielleicht hintenliegen könnte, weil die Masse meiner Meinung nach für den umgekehrten Fall nicht genügend tobte, was aber letztendlich doch nur daran lag, dass eben gerade Pause war, fand ich mich relativ schnell in die Euphorie des Spiels ein. Mit meines Erachtens etwas zu politisch inkorrekten Ausdrücken (rusko svine - Übersetzung auf eigene Gefahr) wurde lauthals die russische Mannschaft beschimpft und die eigenen Helden gefeiert. Auch wenn die Russen in den letzten Momenten doch noch ein Tor machten, es half nix: Tschechien gewann das Finale und alle tobten vor Freude durch die Innenstadt.

Montag, 17. Mai 2010

Dass die alle noch zusammen sind, bezweifel ich ja

























An einer Brücke in Prag darf sich ein jedes Liebespaar dem Schwur der ewigen Zweisamkeit hingeben. Das Schloss wird zusammengeklickt, der Schlüssel ins Wasser geworfen. Eine schöne Idee, wenns denn hält.

Halte an dich, du Störenfried!

Erst der mühevolle Versuch die Tür fachgemäß zuzudrücken. Nach mehr oder weniger mäßigem Erfolg wird sich gemütlich hingesetzt oder hingehockt, das liegt im Ermessen des Betrachters. Doch so soll es nicht lange bleiben, denn neben dem Altstädter Rathaus, der Karlsbrücke und weiteren typisch Prager Sehenswürdigkeiten wird zumindest mir auch die Toilettensituation der Stadt im Gedächtnis bleiben. Abschließen? Unnötig! Ein kräftiger Griff gegen die Türklinke oder ein kräftiger Tritt gegen die Tür muss reichen, um ungebetene Gäste draußen zu halten. Die tschechische Toilette überlebt ohne Schlüssel, Drehknauf oder Zusperrmöglichkeit.
Meine Waden- und Unterarmmuskulatur wird in jedem Fall trainiert, denn logischerweise lässt bei mir niemand den Versuch ungenutzt, mal zu schaun, ob nicht doch die geschlossene Tür ein Zeichen für ein freies Klo sein könnte.

In diesem Sinne: Wasser Marsch!

(Das diese Beschreibung nicht auf 100% der WCs Prags zu trifft, versteht sich von selbst. Überraschend ist nur, dass es nicht nur in abgeranzten Clubs der Fall ist, sondern eben auch in Kneipen, Cafés und Restaurants.)

Freitag, 14. Mai 2010

Standpunkte (08)



Filmprojektion zu Dokoupil

wie aus Kerzenlicht Kunst wird


Dokoupil malt ohne Pinsel. Vielmehr bedient er sich Hilfsmitteln wie Kerzen, Seifenblasen und Farbsprays.

Bis zum 23. Mai 2010 in der Prague Castle Riding School. Prädikat: Sehenswert! Sehensmuss!

Soap bubble paintings




"I faced the following problem with the 'soap bubble paintings': How to impress a bubble made of soap suda and ink onto a grounded canvas? Mixing the soap suds and the ink is not difficult. Neither is it a big deal to make a bubble from this. But to find the right grounding, or landing pad for the descending bubbles, now that seemed impossible at first. For months I tried out all kind of canvases and grounding. The banal problem became a nightmare. I could not sleep. The bubbles completely exhausted me. But one day I came up with a brilliant idea - to ask an expert in a paint shop, and needless to say, it worked. These pictures are symphonies in color conducted by me and fate."

aus der Ausstellung entnommen

Candle paintings







Moving paintings



"I transfer all individual images (including opening and closing credits) which, during a film are projected in succession at high speed (often 24 images per second), onto the canvas in the same sequences, either horizontally or vertically. The size of the work thus depends on the length of the film or the predetermindes stages of the fast forward and the selected mass of individual images."

aus der Ausstellung entnommen

Mittwoch, 12. Mai 2010

Montag, 3. Mai 2010

mein erster Besuch

mein drittes Mal auf der Burg
mein erstes Mal auf dem Pertřin-Hügel
mein hundertster zauberhafter Ausblick auf Prag
Chlebičky, Svičkova, Apfelstrudel, Gambrinus
plötzlich aus dem Alltagsblick raus, rein in das Bewusstsein, wo ich gerade wohne
zwei Tage Sonnenschein, ein Tag bedeckter Himmel, drei Nächte warmer Regen

mein Gedanke zwischendurch

Prag ist eine Stadt, die zu mir passt.
ein bisschen eingerostet, ein bisschen modern, ein bisschen kitschig, manchmal hektisch und manchmal nachdenklich.

Standpunkte (07)



und mal wieder eine Nacht in Žižkov - Palác Akropolis